Expedition Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern für SCHOTT eine Reise mit vielen Abenteuern. Um auch zukünftig am Markt erfolgreich zu sein, setzt das Unternehmen auf ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung im Einklang. Dabei stehen bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte im Fokus und werden mithilfe der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen in die globale Nachhaltigkeitsagenda des Unternehmens eingeordnet.
Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Reise mit vielen Abenteuern.
- SCHOTT setzt auf den Einklang von ökologischer, ökonomische und soziale Verantwortung.
- Die SDGs Climate Action, Responsible Consumption & Production, Good Health & Wellbeing und Gender Equality der Vereinten Nationen stehen im Fokus.
- Mithilfe der Belegschaft und Partnern entlang der Wertschöpfungskette möchte David Klein als Sustainability Manager Strukturen, Prozesse und Synergien schaffen, um die Reise für alle leichter zu machen.
"Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen“, beschreibt Tolkien in "Herr der Ringe" die Gefahren der Abenteuerlust. Ähnlich ging es mir mit dem Thema Nachhaltigkeit. Da verlässt man einmal kurz das Haus, fährt mit der Marine zur See, studiert Logistik, wird Unternehmensberater – und verantwortet schließlich das Thema Nachhaltigkeit bei einem Hersteller von High-Tech-Werkstoffen rund um Spezialglas.
So facettenreich wie die Reise dorthin, ist auch das Thema Nachhaltigkeit selbst. Nachhaltige Themen begegnen uns jeden Tag und formen einen Dschungel aus Unentdecktem und Neuem: Ein Ökosystem, das stetig wächst und erkundet werden will.
Dinge, die wachsen, sind faszinierend. Als Natur-Mensch findet man mich zu jeder Jahreszeit wandernd oder mit meinem Fahrrad in der Natur. Dabei wird klar: Unsere Ökosysteme sind schützenswert, und wir haben eine gemeinsame Verantwortung für den Planeten, den wir bewohnen.
Im Oktober 2022 habe ich einen Job übernommen, den es bis dahin noch gar nicht gab. Nun verantworte ich die konzernweite Nachhaltigkeitsstrategie und die Konsolidierung aller Nachhaltigkeitsaktivitäten in einem zentralen Unternehmensprogramm. Entsprechend stellt sich die Frage: Was steckt genau dahinter und wie können wir gemeinsam den Dschungel aus Abkürzungen, Akronymen und Buzzwords ohne bleibende Schäden durchqueren?
Den eigenen Weg finden
Zu jeder Expedition gehört zu Beginn der Mut aufzubrechen. Denn nur wer sich auf das Thema Nachhaltigkeit einlässt, wird einen Weg durch das Dickicht aus Naturwissenschaft, Philosophie und Ökonomie finden, welches die moderne Nachhaltigkeitsdebatte prägt. Den einen richtigen Weg gibt es dabei nicht, denn die Herausforderungen ändern sich laufend. So gleicht die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit einer Expedition in unerforschtes – und stellenweise unwegsames – Terrain.
Die ersten wichtigen Schritte wurden mit der Einführung des Nachhaltigkeits-Programms bereits getan. Dabei bauen wir auf wichtige Initiativen auf, die bereits gestartet sind. Hierzu gehört das in unserer Strategie verankerte Zero-Carbon-Programm sowie unser EHS Programm, welches bereits viele Aspekte aus Umwelt, Gesundheit und Arbeitsschutz vereint.
Die Dimensionen der Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit gesamtheitlich zu betrachten und die richtigen Entscheidungen zu treffen, erfordert neue Strukturen und Strategien. Deshalb startete SCHOTT das Corporate Sustainability Program. Hier werden drei Dimensionen der Nachhaltigkeit betrachtet:
Ökologische Nachhaltigkeit umfasst den bewussten Umgang mit der Umwelt und endlichen Ressourcen wie Wasser, Energie oder anderen Rohstoffen. Zudem gilt es dabei, Emissionen gering zu halten, Umweltverschmutzung zu minimieren und Biosphären zu schützen.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bedeutet vorausschauendes Wirtschaften, um auf dem Markt bestehen zu können. Dies umfasst Investitionen in moderne Maschinen, den Kauf hochwertiger Rohstoffe, eine faire Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende als Innovations-Treiber.
Soziale Nachhaltigkeit fokussiert sich auf Themen wie Menschenrechte, Verantwortung für lokale soziale Strukturen und gesamtgesellschaftliches Engagement. Diversität, Inklusion, Gleichstellung, Gesundheit und Sicherheit aller Mitarbeitenden sind ebenso wichtige Elemente verantwortungsvoller sozialer Unternehmensführung.
Die Reise zu mehr Nachhaltigkeit führt durch einen Dschungel aus Begrifflichkeiten und Abkürzungen.
Ein wichtiger Aspekt sind Ehrlichkeit und Authentizität, denn: Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, dessen nicht zu leugnender primärer Zweck die Optimierung der eigenen Wirtschaftlichkeit ist. Nicht aber die Rettung des Planeten. Wir müssen profitabel sein, um in moderne Maschinen und Technologien, Forschung, hochwertige Rohstoffe, faire Bezahlung und Fortbildungen der Mitarbeitenden investieren zu können.
Ein besonderes Unternehmensmodell
Wir haben noch nicht alle Antworten auf die Fragen, die uns während unserer Reise beschäftigen werden. Aber wir sind auf dem Weg. Einige Punkte sind in unserem Nachhaltigkeitsverständnis bereits gesetzt. Denn SCHOTT verfügt als Stiftungsunternehmen über ein besonderes Unternehmensmodell.
Verantwortungsvoll zu handeln, ist Teil unserer Firmengeschichte. Unsere Gründerväter Ernst Abbe und Otto Schott zeigten sich Ende des 19. Jahrhunderts schon als Sozialrevolutionäre und prägten die soziale Transformation der deutschen Industrie. Die Ergebnisse dieser sozial nachhaltigen Reformen sind bis heute im Gründungsstatut der Carl-Zeiss-Stiftung festgeschrieben - sie bilden die Grundlage eines verantwortungsvollen Umgangs mit allen Mitarbeitenden.
Unser alleiniger Aktionär ist die Carl-Zeiss-Stiftung. Deren Stiftungszweck ist die „Förderung der Wissenschaft“, die sie aus den Dividenden ihrer Töchter ZEISS und SCHOTT leistet. Jedes Jahr fördert die Stiftung Forschungsprogramme, Lehrstühle und Stipendien in den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Auch dies zu erfüllen ist ein nachhaltiges Ziel, das ökonomisches und langfristiges Denken erfordert.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung endet nicht mit Umwelt- und Sozialthemen. Sie erstreckt sich über alle Dimensionen unternehmerischen Handelns und hat somit unmittelbaren Bezug zu weiteren Nachhaltigkeitsaspekten und Menschenrechten entlang unserer Wertschöpfungsketten.
Nachhaltig zu wirtschaften, und gleichzeitig weiter zu wachsen, sind für SCHOTT kein Widerspruch. Es gilt, die Endlichkeit von Ressourcen zu respektieren und Menschenrechte und Moral zu achten. Eine strategische Entscheidung und Herausforderung, der wir uns bewusst stellen. Unternehmen und Gesellschaft müssen sich so verhalten, dass kommenden Generationen kein Schaden entsteht.
Die Verantwortung für Mensch und Umwelt gehört deshalb zu unseren Unternehmenswerten.
Innovationen machen Nachhaltigkeit zu einem besonders spannenden Thema. Oftmals sind es technische Meilensteine, die erlauben, nachhaltiger und effizienter zu wirtschaften. So wird unser Weg zu einer klimaneutralen Produktion maßgeblich durch neue Technologien in der energieintensiven Glasschmelze umgesetzt werden.
Verantwortung in der DNA: Die Gründungsväter des Stiftungsunternehmens legten den Grundstein für heutige Nachhaltigkeits-Bestrebungen.
Ziele für eine bessere Welt
Im Jahr 2015 haben sich die Vereinten Nationen 17 Ziele für eine nachhaltigere und friedvollere Zukunft gesetzt. Diese sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) sind Ziele für Regierungen, Institutionen und Unternehmen, die einen gemeinsamen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft leisten wollen und die bis 2030 global und von allen UN-Mitgliedsstaaten erreicht werden sollen.
Vier SDGs im Fokus
Auf unserer Expedition durch den facettenreichen Nachhaltigkeits-Dschungel bildet das Corporate Sustainability-Programm unser Basislager. Es ist pragmatisch sowie zielgerichtet und schafft ein gemeinsames Zuhause für alle Nachhaltigkeitsthemen. Die in unserer Historie verankerten Werte sind unsere Ausrüstung. Wir orientieren uns an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN). Entscheidend ist die Fokussierung auf Ziele, bei denen wir als Unternehmen den größten Wirkungsgrad entfalten können.
Unsere Ziele und SDGs:
Bis 2030 klimaneutral in unserer Produktion werden = 13 Climate Action = Begrenzung des globalen Temperaturanstieges und Einhaltung der Klimaziele von Paris. Als energieintensives Unternehmen stehen wir hinter diesem Ziel und wollen Emissionen weiter reduzieren. Auf dieser ambitionierten Reise spielen Technologiewandel, 100% Grünstrom, Energieeffizienz und (als letzte Option) Kompensation entscheidende Rollen.
Verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen = 12 Responsible Consumption & Production = effiziente Nutzung von Ressourcen mittels Recycling, zirkulären Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten sowie Vermeidung gefährlicher Abfälle. Ziel ist es, gemeinsam mit Kunden und Partnern zirkuläre Wertstoffketten sowie neue Möglichkeiten für Recycling zu schaffen und Abfälle entlang der Wertschöpfungsketten zu reduzieren.
Das Leben der Menschen verbessern = 3 Good Health & Wellbeing = Eindämmung von Krankheiten sowie Förderung des Zugangs zu Gesundheitsdiensten und -produkten für alle. Unser Beitrag ist in unserer Firmenhistorie verankert, die auf Jahrzehnte der Entwicklung von High-Tech-Materialien wie Spezialglas- und Polymerprodukte zurückblickt. Sie dienen als Behälter für Medikamente und Impfstoffe oder stellen wichtige Komponenten für die Diagnostik bereit. Auch entlang der Wertschöpfungskette sind wir der Gesundheit und dem Wohlergehen unser Mitarbeitenden und Stakeholder verpflichtet.
Vielfalt fördern = 5 Gender Equality = Abschaffung jedweder Form von Diskriminierung von Frauen sowie Förderung der gleichberechtigten Teilnahme am öffentlichen Leben. Mit dem Stiftungsstatut von 1896 verankerte SCHOTT eines der ersten Diskriminierungsverbote – auch im Hinblick auf das Geschlecht. Heute fördern wir mit einer familienorientierten Personalpolitik die Chancengleichheit für Frauen und Männer. Wir beschränken uns nicht nur auf die Gleichheit der Geschlechter, sondern fördern Diversität und Inklusion auf allen Ebenen und in unterschiedlichen Dimensionen, etwa im Rahmen unseres Programms 'Best Teams'.
Die ausgewählten Ziele sind gesamtheitlich betrachtet keinesfalls bedeutsamer als andere Ziele, beispielsweise die Beendigung von Welthunger und Armut. Jedoch sind es diese vier Ziele, bei denen unser Beitrag einen echten Unterschied machen kann.
Gemeinsam ist es möglich: Ein positiver Ausblick in eine nachhaltigere Zukunft.
Bereit für ein Abenteuer?
Wie gut sind wir vorbereitet für unsere Nachhaltigkeits-Expedition? Und, wenn wir nicht achtsam sind, wohin werden unsere Füße uns tragen?
Auch hier möchte ich es mit Tolkien halten, der schrieb "Not all those who wander are lost".
Die Herausforderungen sind vielschichtig und fordernd. Vor uns liegt ein langer Weg durch einen Dschungel aus Konzepten, Regulatorik und schwierigen Entscheidungen. Gemeinsam mit allen Partnern gehen wir entlang unserer Wertschöpfungsketten auf diese Reise. Und mit unserer Belegschaft. Sie ist das Herz unseres Unternehmens. Wir alle wollen das Richtige tun: Mit Pioniergeist clevere Antworten auf schwierige Fragen finden.
Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm möchte ich die Strukturen, Prozesse und Synergien schaffen, um diesen Weg für alle leichter zu machen. Meine Reise bei SCHOTT hat gerade erst begonnen, aber ich kann bereits jetzt sagen: Ich würde mich mit niemandem lieber auf diese Expedition begeben.