Unsere Unternehmensgeschichte
1884
Gründung als Glaslabor
1884 gründet der Glaschemiker Otto Schott (1851 – 1935) gemeinsam mit dem Physiker Ernst Abbe (1840 – 1905) und dem Optiker und Feinmechaniker Carl Zeiss (1816 – 1888) in Jena ein kleines Glaslabor. Dieses Labor entwickelt und produziert unter dem Namen Glastechnisches Laboratorium Schott & Genossen völlig neuartige Spezialgläser. Zunächst entwickelt Otto Schott optische Gläser, vor allem für die Optische Werkstätte von Carl Zeiss. Aus dem kleinen Glaslabor entwickelt sich im Laufe der Zeit der SCHOTT Konzern als einer der weltweit führenden Spezialglashersteller.
1896
Nachhaltige Unternehmensverfassung
Im Gedenken an den verstorbenen Carl Zeiss gründet Ernst Abbe 1889 die Carl-Zeiss-Stiftung. Damit will er die Existenz des ZEISS Werkes und des SCHOTT Werkes unabhängig von Eigentümerinteressen dauerhaft sichern, den Mitarbeitern besondere soziale Rechte geben und außerhalb der Unternehmen wissenschaftliche und soziale Einrichtungen fördern.
Mit Unterstützung von Otto Schott verwirklicht Abbe so ein einzigartiges Unternehmensmodell, das auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Die Geschäftsanteile von SCHOTT werden 1891 und 1919 in zwei Schritten auf die Stiftung übertragen. Abbes Stiftungsstatut von 1896 bildet die Unternehmensverfassung. Es zählt zu den bedeutendsten Dokumenten der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte.
1911
Wandel zum Industriebetrieb
Durch die weltweit hohe Nachfrage nach den von SCHOTT entwickelten Spezialgläsern wandelt sich das kleine Glaslabor seit den 1890er Jahren zum industriellen Großbetrieb. Beschleunigt wird dies durch die Einführung der kontinuierlichen Glasschmelze in großen Schmelzwannen im Jahr 1911 und durch den Beginn der maschinellen Fertigung im Jahr 1923.
1927
Anfänge des SCHOTT Konzerns
Die Übernahme der Glaswerke in Zwiesel 1927 sowie in Grünenplan (siehe Bild unten) und Mitterteich 1930 markieren den Beginn des SCHOTT Konzerns.
1933
Das Glaswerk im Nationalsozialismus
Das Jenaer Glaswerk bleibt auch nach der Machtergreifung des NS-Regimes ab dem 30. Januar 1933 weiterhin ein vollständiges Unternehmen der Carl-Zeiss-Stiftung. Die Geschäftsführung passt sich nach anfänglichem Widerstand den Erwartungen des NS-Regimes in den Folgejahren an und trägt Änderungen im Stiftungsstatut mit, die wichtigen Grundsätzen Ernst Abbes widersprechen.
Für die Produktion während des Zweiten Weltkriegs werden über 3500 Zwangsarbeitende eingesetzt. Die zahlenmäßig größte Gruppe stammt aus den Republiken der ehemaligen Sowjetunion.
Nachdem das Glaswerk von Luftangriffen trotz der bedeutenden Stellung in der Rüstungsindustrie im Wesentlichen verschont bleibt, erleidet das Stammwerk in Jena im März 1945 erhebliche Schäden. In den letzten Kriegstagen setzen sich die Geschäftsleitungen von Schott und Zeiss für eine kampflose Übergabe der Stadt ein. Letzte Weisungen der NS-Administration, die Werksanlagen zu zerstören, werden nicht ausgeführt.
1945
„Der Zug der 41 Glasmacher“
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird nicht nur Deutschland, sondern auch SCHOTT aufgespalten in Ost und West. Um das Know-how für den Westen zu sichern, nehmen amerikanische Truppen bei ihrem Rückzug aus Thüringen die Geschäftsleitung und ausgewählte Spezialisten von Jena in den Westen Deutschlands mit – die sogenannten „41 Glasmacher“.
Nach der Enteignung des Stammwerkes in Jena 1948 folgt die Verfestigung der politischen Teilung Deutschlands durch die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. 1949 entscheiden sich die „41 Glasmacher“ mit Erich Schott an der Spitze, ein neues Hauptwerk im Westen aufzubauen. Mit der Eröffnung des neuen Werkes endet „Der Zug der 41 Glasmacher“ 1952 in Mainz.
1954
Internationalisierung gewinnt an Dynamik
Die Spezialgläser von SCHOTT sind seit den Gründerjahren international gefragt. Produziert wird allerdings zunächst nur in Deutschland. Vitrofarma in Rio de Janeiro in Brasilien, ein Hersteller von Glasröhren für pharmazeutische Ampullen, wird 1954 der erste Produktionsstandort außerhalb von Deutschland.
Seit den 1960er Jahren gründet SCHOTT nach und nach Produktionsstandorte und Vertriebsbüros in Europa, Amerika und Asien. Darunter Vertriebsbüros in New York (1963), Tokyo (1966) und Paris (1967). Duryea, Pennsylvania, ist der erste Produktionsstandort in Nordamerika (1969), Penang in Malaysia der erste Produktionsstandort in Asien (1975).
2004
Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
Mit der Reform der Carl-Zeiss-Stiftung 2004 werden die Stiftungsunternehmen ZEISS und SCHOTT aus der Stiftung ausgegliedert und in rechtlich selbständige Aktiengesellschaften überführt. Alleinige Aktionärin ist die Carl-Zeiss-Stiftung. Sie darf ihre Anteile an der Carl Zeiss AG und an der SCHOTT AG nicht veräußern – so ist es im Stiftungsstatut festgelegt.
2020
Strategisches Ziel „Klimaneutral bis 2030“
Seit 1987 ist der Umweltschutz ein erklärtes Unternehmensziel von SCHOTT. Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels macht das Unternehmen im Jahr 2020 das Ziel „Klimaneutral bis 2030“ zu einem zentralen Bestandteil seiner Konzernstrategie, um einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.