Lufterfrischer für Altbauten
Schluss mit unangenehmen Gerüchen
Korkiger Wein und muffige Räume. Beide sind unangenehm und haben oft die gleiche Ursache. Die Holzschutzmittel, die in imprägnierten Paletten und den Holzbalken alter Häuser verwendet wurden, können Gase freisetzen, die zu muffig riechenden Aerosolen führen – dieselben Moleküle, die sich auf Korken ansammeln und einem vormals köstlichen Wein den gefürchteten Geschmack von Kork verleihen.Abhilfe schafft hier die Photokatalyse – ein Prozess, bei dem unerwünschte Gase durch UV-Strahlung und einen Katalysator zersetzt werden. Vorhandene Lösungen haben jedoch ihre Nachteile: „Die heutige Technologie ist weder sehr effizient noch besonders nachhaltig", erklärt Andreas Beck, Geschäftsführer von Triplan Umwelttechnik.
Vom Schadstoff zum CO2
Beck und sein Ingenieursteam haben die Lüftungslösung TRIPLAN LightClean® entwickelt, die Glas statt Papier als Träger für den Katalysator verwendet. Das Gerät – eine einfache Edelstahlsäule mit eingebautem Ventilator – saugt zunächst die verschmutzte Luft im Raum an. „Die Schadstoffmoleküle sammeln sich in TRIPLAN LightClean® auf einem Paneel, das aus kleinen Glasrohren mit einer Länge von etwa 6 Zoll besteht“, sagt Beck.Die einzelnen Glasrohre werden in einem speziell entwickelten Verfahren mit einem Halbleitermaterial beschichtet. Bei Stimulation durch UV-Licht wandelt die kalte Verbrennung die Verunreinigungen in Kohlendioxid und Wasser um. TRIPLAN LightClean® gibt anschließend die saubere Luft zurück in den Raum.
Die nachhaltige Lösung
Für die Umsetzung dieser Reaktion setzt das Harburger Unternehmen DURAN® Borosilikatglasrohre von SCHOTT ein. Dieses Spezialglas bietet eine Reihe wichtiger Vorteile, die es zu einem idealen Katalysatorträger machen. „Es bietet einen viel höheren Wirkungsgrad als jedes andere Material“, berichtet Beck.„Aufgrund der hohen Transparenz der DURAN® Glasrohre kann das UV-Licht tief in den Reaktor eindringen und bei gleicher Energiemenge eine viel größere Aktivierungsfläche erreichen“, erklärt Dietmar Katlun, Area Sales Manager bei SCHOTT Technical Tubing. Dadruch wird TRIPLAN LightClean® zudem besonders nachhaltig.
Vom Altbau zum Wein
Die Idee für eine Luftreinigungsanlage für Altbauten entstand eher durch Zufall als durch Entwicklung. „Ursprünglich wollten wir eine Möglichkeit entwickeln, toxische Abluft in Laboren zu reinigen“, erklärt Beck. Die Photokatalyse erwies sich als zu schwach für hohe Konzentrationen toxischer Verunreinigungen. „Aber wir haben entdeckt, dass es hervorragend mit niedrigeren Konzentrationen funktionierte, wie sie in Fertighäusern und Altbauten üblich sind“, fügt Beck hinzu.Das System wirkt nicht nur gegen Chloranisole, die für korkigen Wein verantwortlich sind, sondern auch gegen Formaldehyd (das häufig zum Verkleben von Spanplatten und Laminat verwendet wird) und Ozon (das von alten Druckern abgegeben wird). All dies wäre ohne die Hilfe von SCHOTT nicht möglich gewesen. „Herr Katlun und seine Kollegen lieferten nicht nur ein Produkt, sondern unterstützten uns auch mit ihrer technischen Expertise“, berichtet Beck.
Derzeit sind Prototypen von TRIPLAN LightClean® in Betrieb. „Französische Winzer und die Altbausanierung haben das Potenzial bereits erkannt“, bekräftigt Beck. In Frankreich wurden bereits über 30 Großgeräte an Weinkeller geliefert. „Die ersten Kunden sind allesamt mit der Leistung der Geräte sehr zufrieden, insbesondere hinsichtlich der Reduzierung von Chloranisolgeruch“, versichert Beck.
Neben alten Gebäuden und korkigem Wein sieht der Geschäftsführer weitere Einsatzmöglichkeiten für das System. „Frische, saubere Luft ist auch in medizinischen Praxen von Vorteil, und wir haben Anfragen für den Umgang mit Gerüchen an Arbeitsplätzen, wie z. B. Essigsäure, erhalten.“
DURAN® ist eine eingetragene Marke der DWK Life Sciences GmbH.
Verwendete Materialien & ähnliche Produkte
DURAN® Borosilikatglas wurde 1897 von Otto Schott erfunden und ist bekannt für seine hohe Temperaturbeständigkeit und optische Brillanz sowie seine engen geometrischen Toleranzen. Das Glas ist äußerst vielseitig und findet sich in einer Vielzahl von Anwendungen, von Industrie- und Laborgläsern bis hin zu Architektur und Inneneinrichtung. Das Glas ist in einer Vielzahl von Formen und Abmessungen erhältlich und kann auch mit einer Antireflex- und Anti-Fingerabdruck-Beschichtung behandelt werden, was zu einem langlebigen und äußerst haltbaren Material führt.