SCHOTT behauptet sich in schwierigem Umfeld und investiert in Zukunftsfelder

Mittwoch, 18. Januar 2023, Mainz, Deutschland

  • Ausgewogenes Produktportfolio verhalf zu Umsatzwachstum auf 2,8 Mrd. Euro
  • Gestiegene Energie- und Rohstoffkosten als Herausforderung
  • Erster Meilenstein beim Klimaschutz: 100 % Grünstrom
  • Investitionen in Höhe von 500 Mio. Euro für 2023 geplant
Der internationale Spezialglashersteller SCHOTT hat das Geschäftsjahr 2021/22 trotz globaler Krisen mit soliden Finanzkennzahlen abgeschlossen. Der Umsatz erhöhte sich um 10 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro bei einem EBIT von 422 Mio. Euro. „Was Kunden in diesen Zeiten nachfragen, ist ein resilienter Partner, der zuverlässig liefert und selbst weiter in Wachstum investiert. Genau das hat SCHOTT gemacht“, sagt CEO Dr. Frank Heinricht. Erfreulich entwickelt haben sich das Pharma-Geschäft sowie Komponenten für die Medizintechnik und die Mikrochip-Fertigung. Zukunftschancen sieht das Unternehmen außerdem bei ultradünnem Glas für den Bereich Astro & Space. Im laufenden Geschäftsjahr sind Investitionen von 500 Mio. Euro geplant.
Chirurgin präsentiert leuchtenden Lichtleiter aus Glasfasern von SCHOTT.
Durch die endoskopische Chirurgie sowie die Laser- und Roboterchirurgie lassen sich aufwändige und komplexe Operationen durch weniger invasive und schnellere Eingriffe ersetzen. Eine wichtige Rolle hierbei spielen Lichtleiter und hochreine optische Glasfasern: Sie transportieren Licht genau dorthin, wo der Chirurg es benötigt. Foto: SCHOTT

SCHOTT profitierte von der soliden Wachstums- und Investitionsstrategie der vergangenen Jahre und blieb mit einer Nettoliquidität von 71 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von 51 % finanziell robust. „Angespannte Lieferketten als Nachwirkung der Pandemie sowie stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise stellen die Industrie derzeit vor große Herausforderungen – so auch uns“, sagt Finanzvorstand Dr. Jens Schulte. „Einen Teil haben wir durch Effizienzmaßnahmen kompensiert. Preisanpassungen ließen sich jedoch nicht vermeiden.“ Durch Investitionen in Sachanlagen in Höhe von 426 Mio. Euro baute SCHOTT sein internationales Produktionsnetzwerk weiter aus. Unter anderem nahmen zwei neue hochmoderne Werke – für Polymerspritzen im badischen Müllheim und Flachgläser für Hausgeräte in der Türkei – den Betrieb auf.  

Top-Performer und neue Anwendungsfelder

Wesentlicher Wachstumstreiber für das Konzernergebnis war das Geschäft von SCHOTT Pharma. Das Tochterunternehmen produziert vorfüllbare Spritzen aus Glas und Polymer, Karpulen, Fläschchen und Ampullen, mit denen sich Medikamente sicher aufbewahren und verabreichen lassen. Um von der Dynamik des weltweiten Pharmamarktes zu profitieren und dem Konzern weitere strategische Optionen zu eröffnen, hatte SCHOTT seine Pharmasparte im vergangenen Geschäftsjahr rechtlich verselbständigt.  

Stark performten Lichtleiter beispielsweise für die Roboterchirurgie. Sie transportieren weißes Licht von der Lichtquelle bis in den Körper und verhelfen Chirurgen zu einem optimalen Blick in den menschlichen Körper. 

Erfreulich entwickelte sich zudem die Nachfrage nach ZERODUR® Glaskeramik, optischen Spezialgläsern sowie Lichtleitern für die schnellsten Chips: In modernen Lithografie-Maschinen zur Computerchip-Herstellung müssen Siliziumwafer und Belichtungsmasken exakt positioniert werden, um feinste Strukturen für immer leistungsfähigere Mikrochips herzustellen. Die Produkte von SCHOTT sorgen dabei für höchste Präzision.

Darüber hinaus bieten Spezialgläser neue Perspektiven für die Erforschung von Erde und Weltraum. Für das Extremely Large Telescope (ELT), das derzeit in Chile gebaut wird, lieferte SCHOTT den fünfhundertsten von knapp eintausend Spiegelträgern.

Produkte von SCHOTT verhalfen kürzlich außerdem zu einem spektakulären Durchbruch bei der Kernfusion. Die National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien hat zum ersten Mal bei einer Fusionsreaktion mehr Energie erzeugt als verbraucht. Das Herz der Anlage bildet ein Hochenergielaser, dessen Kraft durch Laserglas verstärkt wird. Weiterhin kommen Schutzschilde und Filter aus Spezialglas zum Einsatz. Über 1.000 Teile hat das Unternehmen insgesamt geliefert.

Neue Mitarbeitende und Erfolge beim Klimaschutz

Hinter all dem steht ein starkes internationales Team: Insgesamt hat das Unternehmen 700 Arbeitsplätze neu geschaffen. In Summe arbeiteten Ende des Geschäftsjahres rund 17.200 Beschäftigte bei SCHOTT, davon 2/3 außerhalb Deutschlands. „Wachstum gelingt nur mit kompetenten Mitarbeitenden. Dem Wandel in der Arbeitswelt und dem Fachkräftemangel begegnen wir mit innovativem Recruiting, attraktiven Arbeitsbedingungen und einer ständigen Weiterentwicklung von Arbeitszeitmodellen“, so Heinricht.

Unternehmerische Verantwortung beweist SCHOTT auch mit seinem Programm „Klimaneutral 2030“ und einem ersten Meilenstein: Der weltweite Strombedarf wird seit dem vergangenen Geschäftsjahr mit erneuerbaren Energien gedeckt. Doch dem nicht genug: Kontinuierlich vorangetrieben wird ebenso der Technologiewandel durch Projekte, die eine Elektrifizierung der Schmelzwannen und den Einsatz von Wasserstoff vorsehen.

Ausblick: Produktionsnetzwerk weiter ausbauen

Für das laufende Geschäftsjahr hat sich der Technologiekonzern ein Wachstum von fünf bis acht Prozent vorgenommen. Auch wenn Energie- und Rohstoffkosten weiterhin ein Thema bleiben, wird SCHOTT den Ausbau seiner Produktion weiter vorantreiben.

Heinricht: „Wir haben unsere Investitionen nochmals erhöht auf 500 Millionen Euro. Mit einem gestärkten Produktionsnetzwerk können wir unseren Kunden weiterhin ein verlässlicher Partner bei der Suche nach der individuell perfekten Lösung sein und wichtige Spezialglas-Komponenten und Innovationen für ihre Produkte liefern.“

Trademarks: ZERODUR®, FLEXINITY®

Frau hält Stück ZERODUR® Glaskeramik von SCHOTT

ZERODUR® Glaskeramik von SCHOTT dient als stabiles Material für astronomische Instrumente auf der Erde und im Weltraum. Foto: SCHOTT

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Mann mit Handschuhen, der einen strukturierten Glaswafer untersucht

Mehr Rechenpower bei Microchips ermöglicht FLEXINITY® connect. Das Spezialglas lässt sich ultrafein strukturieren und erlaubt dadurch hunderttausende Kontaktpunkte auf kleinstem Raum. Foto: SCHOTT

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Stück Laserglas von SCHOTT.

Das Herzstück der National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Kalifornien ist ein Hochenergielaser, dessen Strahl durch Laserglas von SCHOTT verstärkt wird. Der weltgrößte Laser hat jetzt einen Meilenstein in der Kernfusionsforschung erreicht: Zum ersten Mal wurde bei einer Fusionsreaktion ein Nettoenergiegewinn erzielt. Foto: SCHOTT

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Mann in Schutzanzug, Blick in die Glasschmelze

SCHOTT hat seine CO2-Emissionen um mehr als 60% reduziert und weltweit auf 100% Ökostrom umgestellt. In der Spezialglasproduktion fällt der größte Teil der Emissionen beim Schmelzprozess an. Langfristig will SCHOTT auf fossile Brennstoffe verzichten und bis 2030 klimaneutral werden. Foto: SCHOTT

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Pioneering. Responsibly. Together.

Diese Attribute charakterisieren SCHOTT als Hersteller von High-Tech-Werkstoffen rund um Spezialglas. Gründer Otto Schott gilt als dessen Erfinder und wurde Wegbereiter einer ganzen Industrie. Mit Pioniergeist und Leidenschaft immer neue Märkte und Anwendungen zu erschließen – das treibt die #glasslovers von SCHOTT seit fast 140 Jahren an. Präsent in mehr als 30 Ländern ist das Unternehmen kompetenter Partner für Hightech-Branchen: Gesundheit, Hausgeräte & Wohnen, Consumer Electronics, Halbleiter & Datacom, Optik, Industrie & Energie, Automotive, Astronomie, Luft- und Raumfahrt. Im Geschäftsjahr 2022 erzielten rund 17.200 Mitarbeitende einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro. Mit den besten Teams, unterstützt durch die besten digitalen Tools, will der Konzern weiter wachsen. Die SCHOTT AG gehört der Carl-Zeiss-Stiftung, einer der ältesten Stiftungen in Deutschland. Mit der Dividende des Konzerns fördert sie die Wissenschaft. Als Stiftungsunternehmen hat SCHOTT die Verantwortung für Mitarbeitende, Gesellschaft und Umwelt tief in seiner DNA verankert. Ziel ist es, bis 2030 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden.

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Salvatore Ruggiero, Vice President Marketing and Communication
Salvatore Ruggiero

Leiter Konzernkommunikation