Glaspulver- und Partikeltechnologie
Was ist Glaspulver?
Glaspulver, auch als „Glasfritte“ oder „Glasstrom“ bezeichnet, ist Glas, das in sehr kleine Partikel zerkleinert wird, mit einer typischen mittleren Korngröße von 30 μm bis hinunter zu 0,1 μm. Auch individuelle Größen oder Verteilungen sind möglich. Die Eigenschaften von Glaspulver sind auf die Art des Glases sowie auf die Partikelgröße und Morphologie zurückzuführen. Je nach Zusammensetzung können Spezialglaspulver vielseitigen Anforderungen gerecht werden.
Glaspulver: Funktion und Anwendungen
Ihr breites Spektrum an Eigenschaften macht Spezialglaspulver zu einem äußerst vielseitigen Material, das für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet ist.
Versiegeln und Löten von Metallen, Keramik oder Gläsern
Bei der elektrischen Isolierung, Abdichtung oder Verbindung unterschiedlicher Materialien sind die Wärmeausdehnungskoeffizienten (CTE) der zu verbindenden Materialien einer der wichtigsten Aspekte für eine dauerhaft stabile Verbindung. Anwendungsbeispiele sind Glas-Metall-Versiegelungen, Hochtemperaturanwendungen (z. B. Festoxid-Brennstoffzellen), optoelektronische und MEMS-Gehäuse oder die Sensortechnologie.
Funktionsmaterialien
Nano- und makroporöse Glaspulver bieten hervorragende Absorptions- und Trenneigenschaften, die sich ideal für Anwendungen wie Filtration, chromatographische Trennung oder als Träger für Flüssigkeiten und Wirkstoffe eignen.
Anorganische Füllstoffe
Materialien auf Polymerbasis können mit thermischer Stabilität oder optischen Eigenschaften aufgewertet werden, während Glas durch mechanische oder chemische Beständigkeitsmerkmale verbessert werden kann. Einige Glastypen haben sogar (re-)aktive Eigenschaften wie Bioaktivität oder Ionenfreisetzung. Anwendungsbeispiele sind Zahnfüllungen, Kosmetika, medizinische und Polymer-Verbundstoffe.
Schutz für Halbleitergeräte
Zum Beispiel zur Passivierung und Kapselung von Thyristoren, Leistungstransistoren und Dioden, Sinterglasdioden und Gleichrichtern sowie Hochspannungsgeräten.
Druckmaterialien
Zu den Anwendungen zählen Glas-Keramik-Siebdruck, Silizium-Wafer-Passivierung oder die Sensortechnologie. Auch für den 3D-Druck komplexer Glaskörper bieten Glaspulver interessante Einsatzmöglichkeiten – zum Beispiel für Dentalanwendungen wie Zahnimplantate, Kronen oder Brücken.
Vorteile: Warum Glaspulver den Unterschied machen können
Glaspulver werden dank einer Vielzahl faszinierender Materialeigenschaften eingesetzt. Im Vergleich zu organischen, polymer- oder silikonbasierten Materialien, bestehen die folgenden Vorteile und typischen Merkmale:
Lieferformate
Glaspulver kann „wie besehen“ verkauft oder zu gesinterten Glasspresslingen oder Glaspaste weiterverarbeitet werden.
Pulver können mit verschiedenen Herstellungsverfahren gefertigt werden, was zu einem breiten Produktportfolio mit unterschiedlichen Korngrößen, verschiedenen Partikelgrößenverteilungen und kundenspezifischen Morphologien führt. Das Mahlen mit extrem hohen Reinheitsgraden ist eine besondere Kompetenz von SCHOTT. Darüber hinaus sind nano- oder makroporöse Glaspartikel als Teil unseres Portfolios erhältlich. Des Weiteren stehen wertsteigernde Prozessschritte wie die Oberflächenbehandlung (z. B. Silanisierung) zur Verfügung.
Gesinterte Presslinge sind gepresste und gesinterte Glasperlen, die in unterschiedlichsten Formen und Abmessungen lieferbar sind. Glaspresslinge sind gebrauchsfertig, da sie kein Bindemittel enthalten. SCHOTT ist Entwicklungs- und Innovationspartner für Kunden aus verschiedenen Branchen und bietet maßgeschneiderte Vorformen aus nahezu allen Glasarten.
Glaspasten bestehen aus Glaspulver, das mit einem organischen Bindemittel und Lösungsmittel gemischt wird. Mit einer definierten Viskosität können sie für Versiegelungs- und Überglasungszwecke bedruckt oder ausgegeben werden.
Andere Formate sind auf Anfrage erhältlich. In Zusammenarbeit mit Partnern können Sonderformate wie Bänder/Grünplatten und Spezialpasten entwickelt und produziert werden.
Herstellung von Glaspulvern
SCHOTT steuert den gesamten Prozess von der Entwicklung und Auswahl der Rohstoffe über das Mahlen bis hin zur Weiterverarbeitung. Mehr als 140 Jahre Erfahrung im Schmelzen und die Verfügbarkeit verschiedener Schmelztechnologien ermöglichen eine hervorragende Reinheit und Wiederholbarkeit von Charge zu Charge. Spezifische Korngrößenverteilungen werden über verschiedene Mahltechnologien erreicht, die SCHOTT kontinuierlich sowohl intern als auch mit externen Entwicklungspartnern weiterentwickelt.
Produktionsprozess
Glasentwicklung und Schmelzen
Praktisch das gesamte Schmelzen erfolgt hausintern. Die Wahl des Schmelzverfahrens hängt von der Zusammensetzung und den Qualitätsanforderungen der jeweiligen Glasart ab. Als Standardpulver werden über 100 verschiedene, eigens entwickelte Glaspulverzusammensetzungen angeboten. Kundenspezifische Rezepturen können auf Anfrage entwickelt und geschmolzen werden.
Mahlen
Verarbeitung
Warum SCHOTT?
Erleben Sie die Vorteile der Zusammenarbeit mit einem der erfahrensten Anbieter und Innovationsführer im Bereich hochwertiger, hochreiner Glaspulver. Wir bieten erstklassige Unterstützung für Ihre Entwicklungen, von einfachen Modifikationen bis hin zu einzigartigen neuen Glaspulvern.
SCHOTT: Ihr zuverlässiger Lieferant für Glaspulver
Mit mehr als 80 Jahren Erfahrung in der Glasvermahlung beliefern wir eine Vielzahl von Branchen mit Pulvern für unterschiedlichste Anwendungen, darunter:
- Automobilindustrie und industrielle Sensoren
- Luft- und Raumfahrt
- Biotechnologie
- Zahn- und Mundgesundheit
- Energie (z. B. Festoxid-Brennstoffzellen, Batterien)
- Medizin & Kosmetik
- Mikroelektronik (z. B. Wafer-Passivierung)
- 3D-Druck